Esstisch von Hans Bellmann
 

14.01.2014Esstisch von Hans Bellmann

Zusammen mit Max Bill gehörte Hans Bellmann in den vierziger und fünfziger Jahren zu den prominentesten Schweizer Entwerfern. Bereits 1946 setzte Bellmann die Idee eines freistehenden Gestells um, das zwischen Boden und Decke aufgespannt werden konnte.  Während diese frühen Modelle, die nach dem Krieg entstanden, aufgrund der Materialknappheit noch vorwiegend aus Holz waren, begann Bellmann in den fünfziger Jahren Stahlrohr für die Beine seiner Möbel zu verwenden. Die filigranen Strukturen kamen seiner Forderung nach Leichtigkeit entgegen und führten zudem zu einer klaren Trennung zwischen lastenden und tragenden Teilen. Das Problem, Holz und Metall stabil miteinander zu verbinden, löste Bellmann nicht nur beim Einpunktstuhl äusserst raffiniert. Beim hier angebotenen, in der ersten Hälfte der fünfziger Jahre entstandenen Tisch besteht die leichte Holzplatte aus einem Rahmen mit aufgeklebtem Birkensperrholz. Die abgewinkelten Beine sind zwischen den Querstreben der Platte eingespannt und verschraubt. Dadurch erhält der Tisch trotz geringem Gewicht hohe Stabilität. Zudem ergibt sich daraus viel Platz für die Sitzenden, sofern man längsseitig je zwei und an Kopf- und Fussende je einen Stuhl platziert, wie es Bellmann vorgesehen hatte. Die Dimensionierung der Platte entspricht Le Corbusiers Modulormassen von 183 mal 86cm. Die geringe Höhe des Tisches von knapp 69cm  ist der damaligen Auffassung nach einer relaxten und deshalb gesunden Sitzhaltung geschuldet. VERKAUFT