Sideboard „B40“ von Dieter Waeckerlin
 

15.06.2018Sideboard „B40“ von Dieter Waeckerlin

Bei den Schweizer Designautoritäten der fünfziger und sechziger Jahre fanden Dieter Waeckerlins Entwürfe nur mässigen Beifall. Zwar wurden einige seiner Entwürfe mit der Auszeichung „Gute Form“ prämiert, aber in den Schweizer Werkbund wurde er zeitlebens nicht aufgenommen. Zu wenig Konsequenz in der Gestaltung, wurde zuweilen als Grund angegeben, was einem angesichts der konsequenten Linie seiner Möbel heut schwer zu glauben fällt. Tatsächlich musste Waeckerlin, der Entwerfer, Produzent und Verkäufer in Personalunion war, dafür sorgen, dass seine Erzeugnisse auch verkauft wurden. Den Publikumsgeschmack konnte er deshalb nicht ignorieren und er inszenierte seine Möbel so, dass selbst die der Moderne etwas weniger offene Kundschaft, es sich vorstellen konnte, ein DW-Massmöbel anzuschaffen.
Diese Strategie brachte nicht nur im Inland einigen Erfolg, sondern führte dazu, dass für die moderne Möbelproduktion wichtige Firmen wie Cassina in Italien und Behr in Deutschland Lizenzen zur Produktion der Möbel erwarben. Erwin Behr, der die Behältermöbel von Waeckerlin in Wendlingen produzierte, machte die Möbel in Deutschland bekannt und stellte grössere Stückzahlen her, als die Schreinerei des Idealheims in Basel. Behrs Paradestück aus der Waeckerlinkollektion war das Modell B40 – ein 248 Zentimeter langes Sideboard mit aufwändigem Innenausbau und reduziertem Äusseren. Bei dem hier angebotenen Möbel handelt es sich um die damals exklusivste Ausführung in Palisander und mit verchromtem Untergestell. 248 x 80 x 55. VERKAUFT