Wohnbedarf mit Rollkorpus
 

25.09.2014Tisch mit Rollkorpus von Wohnbedarf

Bereits in den dreissiger Jahren führte Wohnbedarf aufeinander abgestimmte Tische und zweiseitig bedienbare Rollkorpusse ein. Breuer, Moser, Steiger und Haefeli hatten dazu ähnliche Modelle mit unterschiedlich positionierbaren Füssen entworfen; die beiden zuletzt genannten Architekten entwickelten ausserdem je einen Rollkorpus, der seitlich unter die besagten Tische geschoben werden konnte, wenn die Tischbeine nach innen verlegt wurden. Dahinter steckte die Idee, dass ein einziger Tisch als Ess- und als Schreibtisch benutzbar sein sollte, um Platz zu sparen. Wurde der Tisch zum Essen benötigt, konnte der Rollkorpus weggerollt werden und so sogar als zusätzliche Abstellfläche dienen.
Erst in den frühen fünfziger Jahren entwarf Fred Ruf einen neuen Tisch, der seine Vorgänger ablösen sollte. Das mühsame Umschrauben der Beine erübrigte sich, da er die Vierkantstahlbeine ganz nach aussen und bündig mit der Tischkante setzte, so dass der Korpus ohne Platzverlust auf der Innenseite platziert werden konnte. Die äusserst reduzierte Formsprache des Ruf-Tischs wurde später von Ulrich Weiser aufgenommen, als er seinen bis heute hergestellten Auszugstisch entwarf.
Bei dem hier angebotenen Tisch von Fred Ruf wurde das Blatt entsprechend der ursprünglichen Platte mit schwarzem Linoleum belegt und mit einer Eschenholzkante versehen. Dank der Verwendung eines Linoleums mit Jutegeflecht als Trägermaterial erhält die Oberfläche eine leichte Strukturierung, die vor der Einführung des völlig planen Möbellinoleums typisch ist für die älteren Möbel. Masse 150 x 80cm.
Der aus Birkensperrholz gefertigte Korpus stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre und stellt eine  von Wohnbedarf überarbeitete Version der Haefeli- und Steigerkorpusse dar. Er verfügt unter anderem über eine grosse Schublade für Hängeregister. Die Oberseite ist ebenfalls mit schwarzem Linoleum belegt.
Tisch VERKAUFT
Korpus VERKAUFT
Einpunktstuhl von Hans Bellmann in Birke CHF 380.–