Designbutik in Taliesin West
 

11.02.2016Designbutik in Taliesin West

Um den kalten Wintern in seinem Heimatstaat Wisconsin zu entfliehen, begann Frank Lloyd Wright ab 1937 mit dem Bau einer zweiten Niederlassung seines Architekturbüros in Arizona etwas östlich von Phoenix. Obschon Wright mit dem Fallingwater-House für Aufsehen gesorgt hatte, blieben neue Aufträge Mitte der dreissiger Jahre praktisch aus. Der Aufbau von Taliesin West, wie er seinen Wintersitz nannte, übertrug er deshalb seinen Mitarbeitern, die die erste Zeit in Zelten verbringen mussten. Aber nicht nur ökonomische Überlegungen veranlassten Wright zu diesem Schritt, war er doch der Überzeugung, dass handfeste Praxis zur Ausbildung eines Architekten gehöre. Er entwickelte eine einfache Methode für den Mauerbau, in dem er aus der Umgebung zusammengetragene Steinbrocken zwischen Schalungsbretter legen liess, um dann Zement als Füll- und Verbindungsmittel zu giessen. Die gedrungenen Mauern passten sich perfekt in die Umgebung ein und folgten so dem Credo des Meisters, dass sich Architektur in die natürliche Landschaft einzufügen habe. Die spärlichen Fensteröffnungen kompensierte Wright mit Dächern aus Baumwollplanen, die für eine gleichmässige Lichtverteilung auf den Zeichentischen sorgte.
Mit den Jahren wuchs Taliesin West und verfügte zuletzt sogar über zwei Gebäude für Film- und Theatervorführungen. Das aussergewöhnliche Gebäudeensemble blieb nicht unbemerkt – Wright landete auf dem Titelbild des Time Life-Magzins und feierte im Alter von siebzig Jahren sein Comeback. Bis zu seinem Tod 1959 schuf er zahlreiche Gebäude, darunter auch das Solomon R. Guggenheim-Museum in New York.

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