Sideboard von Johannes Andersen
 

16.01.2017Sideboard von Johannes Andersen

Obwohl seine Autorschaft für zahlreiche Möbelentwürfe dank Veröffentlichungen in Fachzeitschriften belegbar ist, ist über die Person Johannes Andersen kaum etwas bekannt. Das dänische Designmuseum gibt sein Geburtsjahr mit 1922 an, was gegenüber anderen im Netz kursierenden, viel früher angesetzten Daten plausibel erscheint, da seine ersten bekannten Entwürfe erst um Mitte der fünfziger Jahre auftauchen. Nach einer Schreinerlehre in Struer im Westen Jütlands kam er Anfang der fünfziger Jahre nach Kopenhagen, wo er als selbstständiger Entwerfer für verschiedene Hersteller Möbel zeichnete. Darunter waren dänische Firmen wie Uldum, Hans Bech oder Silkeborg, aber auch schwedische wie Trensum.
Trotz der Vielzahl verschiedener Hersteller lässt sich bei den meisten Möbeln Andersens ein eigenständiger Stil ausmachen: Seine Entwürfe zeichnen sich durch skulpturale Formen aus, die aus einem massiven Stück Holz geschnitten scheinen. Tatsächlich sind seine Möbel traditionell aus verschiedenen Holzteilen zusammengesetzt, aber durch die abgerundeten und verschliffenen Formen bleiben die Verbindungsstellen zuweilen fast unsichtbar.
Für das grosse Sideboard in Teakholz wählte Andersen einen streng symmetrischen Aufbau, setzt aber die Schubladen nicht wie üblich in die Mitte, sondern in die linke und rechte Randzone. Dazwischen verwendet er Rolltüren, die beim Öffnen seitlich ins Innere des Möbels gelenkt werden. Dadurch dass die geschwungenen Schubladengriffe über die seitlichen Schubladenkanten hinausgeführt werden, ergibt sich zusammen mit dem liegenden Furnierbild der Seiten eine starke Betonung der Horizontalen, die an die Formen der Streamline-Moderne erinnert. L x T x H: ca. 240 x 50 x 80. VERKAUFT