Sessel von Walter Frey
 

21.02.2019Sessel von Walter Frey

Erstmals zu belegen ist der in der Schweizer Moderne einzigartige Sessel an der Land- und Ferienhausmesse in Basel 1935, die in der Zweitschrift des Schweizer Werkbundes „Werk“ reich illustriert präsentiert wird. Neben den bekannteren Stahlrohrsesseln von Bigla und Embru findet sich der aus Eschenholz gefertigte Sessel mit Kufen und mit Textilband versehene Sitz. Als Entwerfer wird der Basler Walter Frey angegeben, der später vor allem durch seine Gartenmöbelentwürfe für die Firma Stella bekannt wird. Immer wieder taucht der Sessel nun auf: Sei es in August Künzels Haus in Grenzach, sei es im Schweizer Pavillon in Paris 1938 oder später im Werkbundkatalog von 1949. In letzterem taucht der Sessel im Sortiment der Basler Schreinerei Gebrüder Heinzer auf und wird dort unter den Typenmöbeln eingeordnet. Von hier hat der Sessel seinen heute gebräuchlichen Namen „Heinzer-Sessel“ – tatsächlich dürfte Heinzer den von Frey entworfenen Sessel bereits in 1930er Jahren hergestellt haben, als die Schreinerei ein schlichtes Kastenmöbelnprogramm mit speziellen Sperrholztüren entwickelte. Neben der einzigartigen Konstruktion des Rahmens fallen die im Verhältnis zum Sitz hoch angesetzten Armlehnen auf, die so eine ideale Ablage für die Ellbogen beim Lesen garantieren.
Der hier angebotene Sessel verfügt noch über die originalen Gurten, die dank Metallbandverstärkung im Sitzbereich überaus dauerhaft sind. Das Gestell weist eine alte Reparaturstelle an einer der Kufen auf und ist voll belastbar. Das entsprechend dem Original zweiteilige Sitzpolster ist neu und mit dänischem Wollstoff bezogen. VERKAUFT