23.01.2023Campanino-Stuhl aus Chiavari
Der ursprünglich aus Paris stammende Stuhltyp wurde im 19. Jahrhundert von Schreinern in Chiavari an der ligurischen Küste in ihr Repertoire übernommen, weiter verfeinert und wird bis heute unter dem Überbegriff Chiavarino von verschiedenen Werkstätten hergestellt. Die Italiener entwickelten leichte, nur zwei Kilogramm schwere Versionen des Stuhls aus gedrechselten Stäben und einem feinen, extrem dichten Rohrgeflecht. In den fünfziger Jahren machte sich Gio Ponti die Leichtbauweise zunutze und entwarf den Superleggera – eine modernisierte Form des klassischen Stuhls. Etwa zu gleichen Zeit hatten die ligurischen Schreiner bereits selber schlichtere Modelle entwickelt, bei denen auf die aufwändig gedrechselten und verzierten Sprossen verzichtet wurde. Aus diesen Serien stammen auch die angebotenen Stühle, die um 1950 herum produziert wurden. In dieser Zeit gewann das Stuhlmodell auch in der Schweiz Beachtung unter Architekten und Entwerfern, die darin eine perfekte Verschmelzung von Tradition und Moderne sahen: Das traditionelle Handwerk hatte hier selber zu einer Lösung gefunden, die alle modernen Ansprüche an ein Sitzmöbel erfüllte.
Die Stühle stammen aus dem ehemaligen Besitz eines bekannten Basler Architekten und Möbelentwerfers der zwanziger bis fünfziger Jahre. Die Sitzfläche aller Stühle ist in gutem Zustand. Der Holzrahmen ist in einem sehr dunklen Braun gebeizt und glänzend lackiert. VERKAUFT