Safari-Sessel von W. Kienzle
 

8.10.2014Safari-Sessel von W. Kienzle

Der sogenannte Safari- oder auch Kolonialsessel begleitete die britische Armee bereits im 19. Jahrhundert in Indien, wo er wohl vor allem den Offizieren als transportabler Sessel diente. Wilhelm Kienzle entdeckte den bequemen Sessel in den späten zwanziger Jahren bei einem Aufenthalt in London und veranlasste daraufhin, dass er auch in der Schweiz hergestellt und wenig später von Wohnbedarf verkauft wurde. Zugleich nahm er einige Veränderungen daran vor, die vor allem die Form der Beine und die Verteilung der Spanngurten betrafen. Die lediglich durch Steckverbindungen und Segeltuchbespannung zustande kommende Konstruktion erfüllte die damalige Forderung nach leichtem Mobiliar für den „modernen Halbnomaden“ wie kaum ein anderes Möbel. Pragmatisch wie Kienzle war, erübrigte sich für ihn deshalb eine komplette Neugestaltung. Nach ihm und vermutlich ohne Kenntnis der Schweizer Variante waren es dann vor allem die Skandinavier, die den Safari-Sessel in vielen Versionen für sich neu erfanden. Der bekannteste von ihnen ist wohl derjenige von Kaare Klint, der 1933 sein Redesign des Klassikers vorlegte. VERKAUFT
Kleiner Beistelltisch aus schwarzem Eisen und geflochtener Abstellfläche, 1950er Jahre. VERKAUFT