Kaminstuhl von Felix Stöcklin
 

18.09.2016Kaminstuhl von Felix Stöcklin

Felix Stoeckli war als Innenarchitekt in Zürich tätig. In den fünfziger Jahren wurden mehrere seiner Entwürfe in Publikationen des VSI gezeigt und so einer breiten Leserschaft zugänglich. Den grössten Publizitätserfolg erhielt ein kleiner Stuhl mit tiefer Sitzhöhe und langgezogener Rückenlehne mit Griff. Der sogenannte Kaminstuhl wurde dank seiner einprägsamen Form nicht nur in einem Artikel von Lucius Burckhardt und andern zum 50-jährigen Bestehen des Schweizer Werkbundes als Beispiel für gute Formgebung gezeigt, sondern diente auch als Werbeträger.
So eigenwillig der in zwei Grössen hergestellte Stuhl auch daherkommt, seine Form wurzelt in einem traditionellen Stuhltypus, der etwa in Italien bereis in der Renaissance belegt ist. Im Gegensatz zu den gängigen Möbeln dieser Zeit, waren diese leichten Stühle nicht für einen bestimmten Platz im Raum vorgesehen, sondern im besten Sinne des Wortes mobil und konnten so bei Bedarf an den wärmenden Kamin gestellt werden. Stöckli modernisierte die Form und versah die spatenförmige Rückenlehne mit einer Öffnung, die einerseits das Tragen erleichterte und andererseits den gespreizten hinteren Fuss formal wieder aufnahm und so eine Art Gegengewicht dazu bildete.
Aller Publizität zum Trotz blieb der Kaminstuhl ein offenbar nur in wenigen Stücken hergestellter Sonderling. Der hier angebotene Stuhl wurde entsprechend der originalen (aber schlecht erhaltenen) mit schwarzer Ölfarbe neu gestrichen und das original erhaltene Polster mit einem schwarz-weissen Wollstoff von Hanne Vedel neu bezogen. Höhe 84cm, Sitzhöhe 30cm. VERKAUFT

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Ausschnitt aus einer Anzeige im Werk + Wohnen von 1956.