Arbeitstisch von Egon Eiermann
 

29.06.2021Arbeitstisch von Egon Eiermann

Die Geschichte des heute in zahllosen Architekturbüros seinen Dienst verrichtenden Eiermann-Untergestells reicht bis in die 1940er Jahre zurück. Damals entwarf Egon Eiermann das Tischgestelle für sein eigenes Büro. 1953 überarbeitet er den Entwurf und setzt ihn an der Karlsruher Hochschule ein, wo er mittlerweile lehrt. Zu diesem Zeitpunkt sind die beiden Seitenteile durch ein raumgreifendes, d.h. in Schräglage gebrachtes X verschweisst und ausgesteift. Wie so viele Entwürfe Eiermanns ist der Tisch nicht auf einen Anwendungsbereich beschränkt – so kommt etwa auch als Altar in der bekannten Matthäuskirche in Pforzheim zum Einsatz. Zur Weiterentwicklung in Richtung der heutigen gültigen Version kommt es, als eine Assistenz Eiermanns nicht ohne sein Tischgestell umziehen will, das sperrige Stahlrohrgestänge aber nicht in seinen 2 CV bringt. Adam Wieland – Leiter der Metallwerkstatt der Technischen Hochschule in Karsruhe – löst das Problem mit Zustimmung Eiermanns, indem er das X aufrecht stellt und dank Schraubverbindungen zerlegbar macht. Bis heute produziert Adam Wieland die Eiermann-Untergestelle – allerdings nicht unter dem Namen Eiermann, da die Rechte für den Verkauf von Möbeln unter dem Namen des Architekten seit 1995 beim Möbelhändler Richard Lampert liegen.
Der hier angebotene Tisch ist ca. 25-jährig. Mit dem versetzt montierten Kreuz eignet er sich in erster Linie als Arbeitstisch. Die Platte wurde von einem Schreiner angefertigt, ist mit dunkelgrünem Linoleum belegt und einer massiven Eichenholzkante versehen. Höhenverstellbar, 190x90cm. VERKAUFT