3M-Kommode mit Aufsatz
 

23.01.20233M-Kommode mit Aufsatz

Anlässlich der Wohnausstellung „Das Neue Heim II“ des damaligen Kunstgewerbemuseums in Zürich wurde 1927 ein Wettbewerb für zeitgemässes Mobiliar ausgeschrieben. Anlass dazu gab die Feststellung, dass für die damals viel diskutierten Wohnungen mit Minimalgrundriss kaum passende Möbel zu finden seien. Unter den vielen Teilnehmern waren auch Otto Meier und Ernst Mumenthaler, die in Basel ein Baugeschäft unterhielten und in dieser Zeit eng mit den Architekten Artaria & Schmidt zusammenarbeiten. Sie gewannen den Wettbewerb mit ihren einfachen Behältermöbeln – dem ersten normierten Schrankprogramm der Schweiz.
Grundmass aller Schränke, Kommoden und Aufsätze war ein 84 mal 84 cm messendes Quadrat, das die Kombinierbarkeit unter den verschiedenen Möbeltypen garantierte. Der schlanke Schrank resultierte aus zwei aufeinander gestellten Quadraten, die von Stahlrohr- oder Holzfüssen getragen wurden. Die frühen Varianten waren einfach gezimmerte Tannenholzkisten, die natur belassen oder farbig gestrichen wurden. Der Vertrieb der Schränke lief lediglich über Zeitungsinserate und Ausstellungen, an denen die Möbel vor allem während der dreissiger Jahre gezeigt wurden. Die verglichen mit den Haefeli-Schränken der Wohnbedarf AG nur in geringen Stückzahlen produzierten Schränke wurden in der eigenen Werkstatt an der Engelgasse in Basel produziert. Ab 1935 wurde die Massivholzbauweise durch eine Rahmenkonstruktion mit aufgeklebten Sperrholzwänden ersetzt. Diese neue, von Elisabeth Meier-Bernasconi, eine der ersten Schreinerinnen in der Schweiz und Ehefrau von Otto Meier, entworfene Variante wurde unter dem Namen Dreikantstabil bekannt. Das hier angebotene Möbel stammt aus dieser letztgenannten Produktionsphase in Leichtbauweise. Die ursprünglich vermutlich in Birke nature verkauften Möbel wurden später weiss überpinselt. Die weisse Farbe wurde nun entfernt und die Kästchen mit grauer Ölfarbe neu lackiert. 168cm x 84cm. VERKAUFT