3m-Schränke von Meier & Mumenthaler
 

26.03.20153m-Schränke von Meier & Mumenthaler

Anlässlich der Wohnausstellung „Das Neue Heim II“ des damaligen Kunstgewerbemuseums in Zürich wurde 1927 ein Wettbewerb für zeitgemässes Mobiliar ausgeschrieben. Anlass dazu gab die Feststellung, dass für die damals viel diskutierten Wohnungen mit Minimalgrundriss kaum passende Möbel zu finden seien. Unter den vielen Teilnehmern waren auch Otto Meier und Ernst Mumenthaler, die in Basel ein Baugeschäft unterhielten und in dieser Zeit eng mit den Architekten Artaria & Schmidt zusammenarbeiten. Sie gewannen den Wettbewerb mit ihren einfachen Behältermöbeln – dem ersten normierten Schrankprogramm der Schweiz.
Grundmass aller Schränke, Kommoden und Aufsätze war ein 84 mal 84 cm messendes Quadrat, das die Kombinierbarkeit unter den verschiedenen Möbeltypen garantierte. Der schlanke Schrank resultierte aus zwei aufeinander gestellten Quadraten, die von Stahlrohr- oder Holzfüssen getragen wurden. Die frühen Varianten waren einfach gezimmerte Tannenholzkisten, die natur belassen oder farbig gestrichen wurden. Der Vertrieb der Schränke lief lediglich über Zeitungsinserate und Ausstellungen, an denen die Möbel vor allem während der dreissiger Jahre gezeigt wurden. Die verglichen mit den Haefeli-Schränken der Wohnbedarf AG nur in geringen Stückzahlen produzierten Schränke wurden in der eigenen Werkstatt an der Engelgasse in Basel produziert. Ab 1935 wurde die Massivholzbauweise durch eine Rahmenkonstruktion mit aufgeklebten Sperrholzwänden ersetzt. Diese neue, von Meiers Frau Elisabeth Meier-Bernasconi entworfene Variante wurde unter dem Namen Dreikantstabil bekannt.
Die hier angebotenen Schränke stammen aus der Zeit vor 1935, wobei der eine, im Deckelbereich mit Zinken konstruierte Schrank etwas älter sein dürfte, als der andere, der an gleiche Stelle auf Gehrung geschnitten ist. An einem der beiden mehrfach überstrichenen Schränke konnte ein warmes Grau als ursprüngliche Farbe ausgemacht werden, das bei der Neulackierung mit Ölfarbe wieder eingesetzt werden konnte. Die Füsse wurden mit Eisenglimmer gestrichen und die Holzpfropfen rekonstruiert. VERKAUFT

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3M-Schränke in Seitenansicht knapp erkennbar in den Schlafzimmern der Arbeiterhäuschen von Meier & Mumenthaler an der Woba 1930.