Auferstehungskapelle von Erik Bryggman
 

7.08.2013Designbutik in Finnland: Auferstehungskapelle von Erik Bryggman

Der vorwiegend in der ehemaligen finnischen Hauptstadt Turku tätige Erik Bryggman (1891-1955) gehörte in den späten zwanziger und dreissiger Jahren zu den Vertretern der neuen Sachlichkeit und arbeitete auch mit Alvar und Aino Aalto zusammen, nachdem diese ihr Architekturbüro von Jyväskylä nach Turku verlegten hatten. In den späten dreissiger Jahren suchte Bryggman nach Bauformen, die nicht mehr bloss funktionalistisch begründet waren. Das berühmteste Beispiel dieser Schaffensphase stellt die zwischen 1939 und 1941 erstellte Friedhofskapelle von Turku dar, wo Bryggman natürliche Formen als Ornamente für seinen an sich sehr schlichten Bau einsetzt.

Das goldene, mit Rankenwerk geschmückte Kreuz gibt einen Vorge-schmack auf den hinter der kahlen Fassade verborgenen Innenraum, in dem sich die Pflanzenmotive in verschiedensten Formen fortsetzen. Das dank grosszügiger Fensteröffnungen überaus helle Kircheninnere schafft damit sowohl den Bezug zum Friedhof als irdischem Garten als auch zum Paradies als himmlischem Garten, in den die Verstorbenen hoffentlich eintreten werden. Die verschiedenen Beleuchtungskörper stammen von Paavo Tynell. Die geschwungenen Messingdraht-schlaufen und symmetrisch angelegten Löcher der Reflektoren garantieren blendfreies Licht, besitzen aber gleichzeitig ornamentalen Charakter und setzen damit das bereits im übrigen Innenraum angefangene Spiel zwischen Ornament und Funktion fort.