14.11.2022LC3 Sofa von Perriand, Jeanneret & Le Corbusier
Obschon die berühmten Sitzmöbel aus der grand confort-Reihe heute als Le Corbusiermöbel gehandelt werden, hatte der Meister selbst wohl am wenigsten mit dem Entwurf zu tun. Bis 1927 sah er für seine Interieurs einen in Frankreich gefertigten sogenannten Englischen Clubsessel vor, der nach eigener Aussage weitere Entwürfe unnötig machte. Gegen Ende der zwanziger Jahre hatte sein Cousin und Mitarbeiter Pierre Jeanneret aus alten Felgen und einem Schlauch für Pneus ein Sitzmöbel konstruiert, das die ebenfalls im Büro arbeitende Charlotte Perriand vermutlich dazu brachte, einen Sessel zu konstruieren, bei dem die Kissen und das tragende Gestell klar voneinander getrennt wurden. Aus Stahlrohren formte sie eine Art Korb, der die rechteckigen Kissen in Position hielt. Die endgültige Form des Gestells, die an das Balkongeländer der Villa Besnus erinnert, dürfte dann wiederum Pierre Jeanneret gezeichnet haben. Die Herstellung entpuppte sich allerdings als dermassen teuer, dass beispielsweise Thonet kein Interesse an einer Serienproduktion hatte und nur wenige Exemplare als Einzelanfertigungen hergestellt wurden.
Das hier angebotene LC3 Sofa stammt von der italienischen Firma Cassina, die seit den sechziger Jahren die Lizenzen zur Herstellung der Möbel aus dem Büro Le Corbusier besitzt. Der Stahlrohrrahmen ist verchromt, die Polster mit hochwertigem schwarzem Leder mit weichem Griff bezogen. Der Rahmen ist gemarkt (LC3 005450). Länge 168cm. CHF 5500.–
