T-Chairs von Katavalos, Kelley & Littell
 

24.05.2025T-Chairs von Katavalos, Kelley & Littell

William Katavolos, Ross Littell und Douglas Kelley, Absolventen des New Yorker Pratt Institute, begannen um 1950 Möbel für das Unternehmen Laverne zu entwerfen, das bis dahin ausschließlich Textilien und Tapeten angeboten hatte. Das formal ausgereifteste Modell ihrer Sitzmöbelkollektion, die an die Ästhetik der Möbel Mies van der Rohes anknüpft, ist der T-Chair von 1952/53. Seine Bezeichnung leitet sich von der T-Form ab, die sich in der Zarge, den drei Stuhlbeinen und der Sitzbespannung wiederfindet. Die Verbindung zwischen Metallgestell und Sitzfläche ist einfach, aber effektiv: Die Bespannung wird über ein halbiertes Stück Rundstahl gelegt, auf das sein Gegenstück, das den horizontalen Abschluss der Beine bildet, geschraubt wird. So werden die bei Nutzung entstehenden Zugkräfte auf die Stahlrundung verteilt, was ein Einreißen der Sitzfläche verhindert.
Der T-Chair wurde 1953 und 1955 in der Ausstellungsreihe Good Design gezeigt, die vom Museum of Modern Art, New York, und The Merchandise Mart, Chicago, organisiert wurde. Die Zusammenarbeit zwischen den drei Designern und Laverne endete 1956, das Unternehmen produzierte den Stuhl jedoch noch bis in die 1970er Jahre. In der Schweiz wurde das exklusive Stück von Wohnbedarf verkauft. Zwar kam er bei zahlreichen Werbungen, etwa für den Auszugstisch von Ueli Wieser, zum Einsatz, aber die verkauften Stückzahlen dürften bescheiden ausgefallen sein. Die Schweizer Kundschaft konnte sich damals offenbar mit skandinavischen Formen eher anfreunden, als mit ungewohnten Konstruktionen. Dabei ist der Stuhl für einen Dreibeiner äusserst stabil und komfortabel. Jedenfalls ist der Stuhl heute nur selten zu finden. Die hier angebotenen Stühle wurden Anfang der 1960er Jahre gekauft und verfügen über das originale, sehr schon patinierte Leder. 4 oder 5 Stück. CHF 2200.–/2750.– (Set)