Signierte Axonometrie von Mario Botta
 

23.01.2023Signierte Axonometrie von Mario Botta

Sieht man einmal von Le Corbusier ab, der 1930 ohnehin die französische Staatsbürgerschaft annahm, kann man von einem anderen Liebhaber runder Brillen behaupten, dass er vielleicht der erste Stararchitekt des 20. Jahrhunderts aus der Schweiz war. Mario Botta arbeitete übrigens noch als Student kurzzeitig für LC und stand in Kontakt mit andern Grössen wie Carlo Scarpa oder auch Louis I. Kahn, die beide grossen Einfluss auf seine Arbeiten hatten. Vor allem aber fanden seine Bauten spätestens ab den 1980er Jahren auch ausserhalb der Architekt:innenkreise Anklang bei einem breiten Publikum – seine Kapellen in Zylinderform im Tessin wurden gar zum Ziel ganzer Wanderheerscharen.
In diese Zeit des internationalen Erfolgs fällt auch einer seiner gross angelegten Entwürfe, die Kathedrale der Wiederauferstehung im französischen Evry. Im Mittelpunkt der Anlage steht der eigentliche Kirchenbau, der mit seinen Umgängen räumlich komplexer ausfällt als die kleineren Kapellen, aber dennoch Bottas Markenzeichen – dem Zylinder mit Pultdach – folgt. Der Entwurf erfolgte bereits in den 1980er Jahren, aber erst 1992 erfolgte die Grundsteinlegung. Die hier angebotene kolorierte Axonometrie zeigt die Kathedrale im Entwurf von 1988 und unterscheidet sich in verschiedenen Details gegenüber den später publizierten Axonometrien, die keine radial angeordneten Sitzbänke mehr zeigen oder eine andere Brunnenanlage zeigen. Bei der Darstellung handelt es sich wohl um ein handschriftlich signiertes Unikat, das von Botta der vormaligen Besitzerin als Geschenk überreicht wurde. 50 x 70cm CHF 1200.–