19.02.2024Versilberte Maske von Gio Ponti
Wohl kaum ein anderes Land verfügte über eine Persönlichkeit, die Jahrzehnte lang den Bereich des Designs so dominierte wie es mit Gio(vanni) Ponti in Italien der Fall war. Der in Mailand ausgebildete und ab den Zwanziger Jahren tätige Architekt prägte die italienische Gestaltung nicht zuletzt Dank der von ihm mitbegründeten Zeitschrift Domus, die international Beachtung fand und das italienische Design über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte. Sein gestalterisches Werk reichte von der Hochhausarchitektur (Pirelli-Turm in Mailand), über ausgefallene Sitzgelegenheiten (Superleggera) bis hin zur vom Pantheon inspirierten Keramikvase (Prospettica). Oft arbeitete er dabei mit andern Entwerfern zusammen, die sich heute wie das Who is Who des italienischen Designs lesen: Pier Luigi Nervi, Piero Fornasetti, Paolo de Poli… Aller modernen Prägung zum Trotz interessierte ihn zeitlebens die kunsthandwerkliche Seite des Designs. So auch bei der Zusammenarbeit mit Lino Sabattini, dem wohl wichtigsten Silberschmied Italiens des 20. Jahrhunderts. In dessen Werkstatt in der Nähe Comos nahmen ab Ende der siebziger Jahre einige der letzten Entwürfe Pontis Gestalt an: Masken gehörnter Wesen aus versilbertem Metall, die in kleinen Serien hergestellt wurden. Mit wenigen Linien gelingt Ponti hier ein eigentümlich schwebender Ausdruck. Was die Maske uns verbirgt, bleibt rätselhaft – wie es sich für eine Maske gehört. Herstellermarke am Maskenrand. Höhe 37cm. CHF 900.–
