15.03.2024„Lady Chair“ von Marco Zanuso
Um 1950 wurde die Polsterung von Sesseln und Stühlen revolutioniert. Die aufwändige Polsterkonstruktion mit Spiralfedern, Pferdehaar und Schurwolle konnte durch neue Kunststoffe ersetzt werden. Damit wurde nicht nur die Serienproduktion möglich, sondern auch festere Polsterungen mit geringerer Dicke. Auf diesem Sektor führend waren italienische Firmen wie Pirelli, die aus Gummi elastische Polstergurten fertigten, die nun bei den neuen Polstermöbeln eingesetzt werden konnten. Marco Zanuso gehörte zu den ersten Entwerfern, die sich diese neuen technischen Möglichkeiten zunutze machten. Dabei setzte er aber nicht auf möglichst dünne Polster, sondern er nutzte die Möglichkeit in Form gespritzter Schaumstoffe in Kombination mit Gummigurten zu einer bisher kaum möglichen, geschwungenen Polsterform. Besonders eindrücklich gelang ihm dies beim sogenannten Lady Chair, der von der Firma Arflex in der Nähe von Mailand hergestellt wurde. Dessen weiche Formen machen quasi sichtbar, was „bequem“ heisst. Kein Wunder, dass Zanuso damit 1951 eine goldene Medaille an der Triennale in Mailand gewann. Heute wird der aufwändige Sessel wieder von Cassina produziert. Das hier angebotene Stück stammt von Arflex und wurde komplett neu gepolstert und mit einem senfgelben Bouclé-Wollstoff des schottischen Herstellers Bute bezogen. VERKAUFT