18.09.2014Spiegel aus den fünfziger Jahren
Heute gehören Spiegel zu den Selbstverständlichkeiten unseres Alltags. Aber jahrhundertelang waren auf Hochglanz polierte Bronze- und Silberscheiben, die spiegelten, und später mit Metall beschichtetes Glas nur Wenigen vorbehalten. Oft wurden Spiegel dabei wie Gemälde behandelt und entsprechend aufwändig gerahmt. In der frühen Moderne begann man analog zu den Bildern auch bei Spiegeln schlichtere Rahmen einzusetzen oder ganz darauf zu verzichten, wobei in letzterem Fall das Glas lediglich von Metallklammern gehalten wurde.
Bei dem hier angebotenen, meist dem italienischen Leuchtenhersteller Stilnovo zugeschriebenen und seltenen Spiegel, zeigt sich die weniger strenge Haltung der fünfziger Jahre: Zwar wird das Glas nicht direkt gerahmt, sondern vor den aus tiefgezogenem Aluminium gefertigten Teller gesetzt, aber der mit Schlitzen versehene, golden eloxierte Tellerrand schafft gleichwohl den Bezug zu den goldenen Rahmen vergangener Jahrhunderte. Gesteigert wird der Effekt durch ein hinter dem Spiegel befindliches Leuchtmittel, das blendfrei das Gesicht der Betrachterin oder des Betrachters erhellt und gleichzeitig das „Gold“ zum Leuchten bringt.
Die gelungene Kombination von Funktion und Festlichkeit überzeugte übrigens auch eine Basler Coiffeuersalonbesitzerin, die ihr Lokal in den fünfziger Jahren mit diesem Spiegel ausrüstete. Durchmesser 64cm. VERKAUFT
