Esstisch von Kurt Thut
 

14.11.2016Esstisch von Kurt Thut

Kaum fertig mit der Ausbildung an der Fachklasse für Innenausbau in Zürich, entwarf Kurt Thut sowohl für die Möbelgenossenschaft in Zürich und Basel als auch für Teo Jakob in Bern neue Möbel und verhalf so beiden Geschäften zu einer Entwicklung weg vom traditionellen, soliden Holzmöbel hin zu neuen Materialien und moderner Formsprache. Obwohl sich Thut dabei oft an Vorbildern wie seinem Lehrer Willy Guhl oder dem Übervater des modernen Designs Ludwig Mies van der Rohe orientierte, zeichnen sich Thuts Möbel der fünfziger Jahre mit einer eigenen Handschrift aus: Seine Entwürfe sind verfeinerte Varianten der Vorbilder mit perfektionierten Details und oft klarerem Erscheinungsbild.
Von jugendlicher Kompromisslosigkeit lebt auch der hier angebotene Tisch: Thut konstruiert eine brückenförmige Konstruktion, die durch tief liegende Querstreben zusammengehalten wird. Anstatt nun die Tischplatte auf die Zarge zu legen, schiebt er sie zwischen die horizontal verlaufenden Holzplanken und fixiert sie mit sichtbaren Schrauben. Die darunter liegenden Auszugsplatten können dank einem ausgeklügelten Schienensystem individuell ausgezogen werden, ohne dass sich die Mittelplatte wie bei sogenannten Holländertischen üblich absenkt. Im ausgezogenen Zustand bietet der 240cm lange Tisch bis 8 Personen Platz. Typisch für diese frühe und seltene Ausführung des Tisches, die in der väterlichen Schreinerei Thut in Möriken für Teo Jakob hergestellt wurde, ist die Farbgebung und Materialwahl: Während das Holz in Anlehnung an japanische Lackiertechniken schwarz gefasst ist, sind die Holzplatten mit schwarzem Kellco belegt, der sich vom Lack des Holzes kaum abhebt, aber eine äusserst robuste Oberfläche bietet. VERKAUFT

thut_tisch3thut_tisch4thut_tisch2