14.02.2014Allzweckstühle SE68 von E. Eiermann
Egon Eiermann gehört nicht nur zu den einflussreichsten Architekten Deutschlands der Nachkriegszeit, sondern spielte auch im Möbeldesign eine wichtige Rolle bei der „Wiedereinführung“ moderner Formen nach der Zäsur durch das Dritte Reich. Bereits in den vierziger Jahren begann er mit der Entwicklung moderner Serienmöbel, die zum Teil in den Entwürfen von Charles und Ray Eames ihr Vorbild fanden. Dazu gehört auch der 1950 entworfene Allzweckstuhl SE68, der aus einem Stahlrohrgestell und Sitz- und Rückenflächen aus anatomisch angepasstem Sperrholz bestand. Im Gegensatz zum DCM der Eames ist Eiermanns Entwurf in verschiedener Hinsicht pragmatischer gehalten: Anstelle ausladender Stahlrohrschwünge, sucht Eiermann den direktesten Weg beim Unterstell und anstatt eines aufwändig abgeflachten Rohrstücks, verwendet er ein einfaches Metallblech zur Aufnahme der Rückenlehne. Am auffälligsten sind aber die bei Eiermann offen gezeigten Verbindungen zwischen Holz und Metall mittels speziellen Schlossrauben, während für Eames eine Durchmischung der Materialien nicht in Frage kam und die Holzflächen quasi unsichtbar auf dem Gestell fixiert wurden. Eiermanns Modifikationen führten dazu, dass der SE68 und die stapelbare Variante SE 68 SU günstiger produziert werden konnten und sich als dauerhafter erwiesen als ihr Vorbild. Die hier angebotenen Stühle stammen aus den sechziger Jahren. Sitz und Rücken sind aus Ulmensperrholz, die Gestelle mit den ursprünglichen Fussgleitern silbergrau lackiert. Es sind mehrere Stück vorhanden. VERKAUFT