Designbutik an der Côte d'Azur
 

3.01.2014Designbutik an der Côte d’Azur

1959 wurde mit der Errichtung des Museums für die Fondation Maeght nahe des Städtchens St. Paul de Vence begonnen. In Auftrag gegeben wurde der Bau vom Galeristenehepaar Aimé und Marguerite Maeght, die im Laufe der Jahre eine der grössten Sammlungen moderner Kunst zusammengetragen hatten.
Der katalanische Architekt Josep Lluìs Sert arbeitete hier wie schon bei seinem berühmtesten Bau – dem spanischen Pavillon an der Weltausstellung in Paris 1937, der Picassos „Guernica“ beherbergte – eng mit Künstlern zusammen. So gestaltete für die Fondation etwa Mirò ein Skulpturen-Labyrinth und Braque entwarf das Mosaik für ein Wasserbassin.
Der Museumsbau selber umfasst verschiedene Gebäude aus rotem Klinker und weiss gestrichenem Beton. Der Hauptteil besteht aus einer Halle mit Aussichtsterrasse. Grosse Fenster verschaffen zwischen den ausgestellten Bildern Ausblicke auf die bergige Landschaft, während die darüber liegenden Öffnungen so mit Jalousien und Milchglas versehen sind, dass sie in Kombination mit den Oberlichtern für eine gleichmässige natürliche Beleuchtung sorgen. Auf dem Dach selber dienen zwei halbröhrenförmige Betonstrukturen als Schattenspender, Lichtdiffusoren und Regenwassersammler in einem.
Heute werden neben klassischen Werken der Moderne aus der Sammlung Wechselausstellungen gezeigt, die in den shedhallenartigen, rund um den Innenhof mit Giacometti-Skulpturen angelegten Nebengebäuden untergebracht sind.

In Roquebrune-Cap-Martin befindet sich eine weitere Architekturikone im Dornröschenschlaf: Dank einer kleinen Kletterpartie durch die Felsen bei stürmischem Wetter konnten wir durch den Zaun hindurch wenigstens ein paar flüchtige Blicke darauf werfen. Eileen Gray und Jean Badovici hatten sich hier in den zwanziger Jahren ein Ferienhaus gebaut, das in seiner Formensprache an ein Schiff erinnert und alle Eigenschaften der frühen Moderne besitzt. Nachdem das Haus lange Zeit vergessen, zwischenzeitlich für einen Bau von Le Corbusier gehalten wurde und zuletzt von Hausbesetzern in Beschlag genommen worden war, nachdem der letzte rechtmässige Bewohner ermordet im Haus gefunden worden war, befindet sich das Gebäude heute in einigermassen restauriertem Zustand. Das im Gemeindebesitz befindliche Anwesen ist trotzdem bis heute nicht zugänglich. Gut versteckt und selbst vom Meer nur schlecht sichtbar, schlummert so das schöne Haus auch weiterhin vor sich hin.