24.05.2025Kleines Schiffbauspiel von Alma Siedhoff-Buscher
1923 war es endlich so weit: Unter Druck geraten, endlich Resultate zu zeigen und damit das Versprechen einzulösen, dass am Bauhaus nicht nur gelehrt und gelernt, sondern auch geplant und produziert wird, errichtete man nicht weit von Goethes Gartenhaus in Weimar ein Versuchshaus inklusive Einrichtung: Das Haus am Horn. Zu den am modernsten anmutenden Räumen gehörte das Kinderzimmer mit seinen bunt bemalten modularen Behältermöbeln. Sie stammten von Alma Buscher in Zusammenarbeit mit Erich Brendel. Entworfen hatte sie für dieses Zimmer ausserdem ein Bauspiel aus bunt bemalten Holzklötzen, für das sie bis heute bekannt ist. Auffällig ist dabei vor allem der etwas gelockerte Umgang mit der damals gängigen Bauhaus-Formdoktrin. Buscher beschränkte sich nicht nur auf die Primärfarben und auch dem Zwang nur Kreis, Quadrat und Dreieck zu verwenden, mochte sie sich nicht unterordnen. Am kleinen Bauspiel lässt sich das gut nachvollziehen: So nimmt Buscher auch die Farbe grün hinzu und wählt die geometrischen Grundformen zwar als Ausgangspunkt, ohne sich aber durch diese zu begrenzen, so dass bei einem Minimum an Klötzchen möglichst viele Figuren möglich sind. Dabei spielt das kindliche Bedürfnis, Dinge aus dem Alltag „nachbauen“ zu können, eine entscheidende Rolle.
Seit Jahrzehnten besorgt der Schweizer Hersteller Naef die originalgetreue Reedition des Bauhausklassikers. Das hier angebotene Spiel stammt aus den 1990er Jahren und ist in sehr gutem, vollständigem Zustand. CHF 120.–
